Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit - Magdalenenstraße
Von 1950 bis Anfang 1990 hatte der DDR-Staatssicherheitsdienst zwischen Ruschestraße und Magdalenenstraße, nördlich der Frankfurter Allee seinen zentralen Sitz. Ausgehend von einem einzigen Gebäude dehnte sich das MfS über ganze Straßenzüge im Kiez aus. Auf der östlichen Seite der Magdalenenstraße, außerhalb des Kernbereichs, betrieb die Stasi ein Untersuchungsgefängnis. Hier fanden Vernehmungen statt, die oft mit der Festnahme der Befragten endeten. „Magdalena“ wurde daher zu einem Synonym für politische Strafverfolgung. Die Altbauten an der Ecke Frankfurter Allee/Magdalenenstraße nutzte die Stasi ab 1983 als Bürogebäude.
Der Zentrale Operativstab in Haus 3
Der Zentrale Operativstab in der Magdalenenstraße war rund um die Uhr besetzt. Hier liefen die Meldungen über politisch relevante Vorkommnisse aus der ganzen DDR zusammen. Zugleich erstellt der Zentrale Operativstab vergleichende Analysen über das Protestgeschehen in der DDR und legte sie gegebenenfalls dem Minister, seinem Stab und den zuständigen Diensteinheiten vor.
Die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) in Haus 4
Die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe erstellte Informationsberichte an den Staatssicherheitsminister und an einen erlesenen Kreis von anlassbezogenen Empfängern im MfS und dem Politbüro der Sozialistischen Einheitspartei. Wenn es für erforderlich gehalten wurde, erhielten auch DDR-Minister und andere Entscheidungsträger Kenntnis von den Berichten und Analysen.
Die Zentrale Koordinierungsgruppe in Haus 12
Die Zentrale Koordinierungsgruppe entschied über die „rechtswidrigen Anträge“ zur Ausreise aus der DDR und über Übersiedlungen. Im Falle der Ablehnung eines solchen Ersuchens, veranlasste das MfS Gegenmaßnahmen, die von den kommunalen und Polizeibehörden umzusetzen waren. Dazu zählten die sogenannten Zurückdrängungsgespräche, Reisesperren, den Einzug des normalen Personalausweises und dessen Ersatz durch den Behelfsausweis PM 12 und andere Einschränkungen.